Die Entscheidung ist gefallen…

Neun ausgewählte Projekten wurden den Organisatoren Lebenshilfe und österreichische Lotterien präsentiert.

Herzliche Gratulation an spectACT

Im Rahmen einer Gala in Wien ging der Österreichische Inklusionspreis 2018 für Tirol an ein Theaterprojekt, das Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankung eine Stimme verleiht. Im Vorfeld des Tiroler Teilhabe-Gesetzes, hatte das Land Tirol Betroffene eingeladen, ihre Ideen einzubringen. 900 Interessierte kamen zu den Informationstreffen, 30 von ihnen arbeiteten ihre Erfahrungen und Wünsche an die Gesetzgeber in Theaterszenen ein. Die Betroffenen zeigten darin, wie es ihnen bei der Arbeit, beim Arztbesuch oder auf einem Amt ergehen kann. Über 1.000 Tirolerinnen und Tiroler besuchten die Aufführungen des „Legislativen Theaters“ – einer Theaterform, das Menschen ermöglicht bei der Entstehung von Gesetzen mitzuwirken. An der eigenen Haut erlebten sie Ausgrenzungen, Ungerechtigkeiten, Mitsprache – und konnten  aber auch mitreden, mitspielen und so Lösungsvorschläge auf der Bühne einbringen.

Die letzte Aufführung im Landtag beeindruckte auch die Landespolitik sehr positiv, erinnert sich Theaterpädagoge Armin Staffler von spectACT-Verein für politisches und soziales Theater: „Zahlreiche Politikerinnen und Politiker gratulierten uns zur Darstellung, weil sie ihnen einen ungeschminkten Einblick in die Lebensrealität Betroffener ermöglichte.“

Landesrätin Gabriele Fischer sieht den Preis als Bestätigung und Auftrag, den eingeschlagenen Weg der Teilhabe fortzusetzen. „Die gemeinsame Arbeit am Legislativen Theater hat das Tiroler Teilhabegesetz wesentlich geprägt. Dieser Prozess ist aber nicht abgeschlossen, ganz im Gegenteil – es war der Anfang. Gerade mit der Nutzerinnen- und Nutzervertretung haben Menschen mit Behinderung jetzt eine gewichtige Stimme bei Entscheidungen der Landesverwaltung, die sie direkt betreffen. Damit arbeiten wir gemeinsam weiterhin am Ausbau der Selbstbestimmung und Teilhabe“, betont Gabriele Fischer.

Mitorganisatorin Sabine Volgger von wikoprevent|k nahm mit drei Schauspielern der Lebenshilfe den Inklusions-Preis in Wien entgegen. „Der breit angelegte, kreative und innovative Prozess gab Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit Anliegen, Bedürfnisse und Vorschläge zu formulieren. Ich freue mich sehr, dass diese Form der Teilhabe mit dem Inklusionspreis der Lebenshilfe gewürdigt wird!“

„Mit dem Entstehungsprozess zum Tiroler Teilhabegesetz wurden ganz neue Wege in der Beteiligung beschritten. Das Land Tirol hat Betroffene beteiligt und so eine Vorreiterrolle übernommen“, gratuliert auch Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe.

Ehrenpreis für Logistik-Kooperation im Oberland

Der Ehrenpreis ging an Lechlog eine Paketversand-Tochter der Firma kdg medialog GmbH. Seit 2010 betreibt Lechlog mit der Lebenshilfe eine Annahme- und Abholstelle für Pakete. Das beschert dem Lebenshilfecafé mehr Frequenz und neue Aufgaben. „Diese Partnerschaft ist für uns ein echter und wechselseitiger Glücksfall. Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass Lechlog im Bezirk Reutte und seit 2016 auch in Ötztal-Bahnhof so gut ankommt, weil unsere Kundinnen und Kunden es unglaublich genießen und schätzen, ihre Pakete von Menschen mit Behinderungen entgegen zunehmen oder aufzugeben. Es gibt heutzutage haufenweise Literatur und Seminare zum Thema Service und Kundenorientierung. Die Klientinnen und Klienten der Lebenshilfe leben das einfach, haben Freude an ihrem Tun und zeigen das auch. Und genau dieser Funke springt über“, so kdg-GF Dominik Friedle.