Bericht von Norbert Fercher
Vor einigen Monaten habe ich mich (wieder) entschlossen, die „Mobile Begleitung“ der Lebenshilfe in Anspruch zu nehmen.
Vor zwei Jahren hatte ich sie schon einmal vorübergehend in Anspruch genommen, sie dann aber „auslaufen“ lassen, weil ich einfach nicht wusste, was ich bei schlechtem Wetter oder im Winter machen sollte und keine Lust auf Ausflüge hatte.
Diesmal hatte ich mich gut auf die Besuche bei MOBE vorbereitet und Anfang August war es wieder soweit. Den ersten Tag verbrachten meine Assistentin Tanja und ich hauptsächlich mit einem Spaziergang an der frischen Luft und in meinen „eigenen vier Wänden“ in Radfeld. Dafür hatten wir drei Stunden Zeit. Danach verabschiedete sich Tanja wieder von mir.
Zwei Wochen später fuhr ich mit ihr in den Matzenpark bei Brixlegg, leider nicht mit dem „normalen“ Lebenshilfe-Bus, sondern mit einem kleineren „Kombi-Bus“, der für mich etwas gewöhnungsbedürftig war.
Am 3. September beschlossen Tanja und ich, einen Ausflug mit dem „normalen“ Rampenbus der Lebenshilfe zum Kufsteiner Hechtsee zu machen – ich glaube, ich war zum ersten Mal dort. Wir hatten vier Stunden Zeit und haben den See in etwa zwei Stunden umrundet. Die gute Waldluft und die Bewegung haben mir und auch Tanja gut getan.
An das häufigere „Ausgehen“ muss ich mich erst wieder langsam gewöhnen, da ich an den Wochenenden oft nur „allein“ die Zeit verbracht habe. Persönliche soziale Kontakte sind für mich schwieriger geworden.
Die MOBE brauche ich nur an Wochenenden, Feiertagen und im Urlaub, weil ich die restliche Woche, wenn ich von der „Arbeit Brixlegg“ nach Hause komme, gerne meine Ruhe und „Zeit für mich allein“ habe. Dann bin ich bei schönem Wetter gerne alleine mit meinem Rollstuhl unterwegs und suche so oft wie möglich nette, persönliche Begegnungen.
Ich bin froh, dass ich mich für das Angebot der „Mobilen Betreuung“ entschieden habe (diesmal aber definitiv!).
Zur Person:
Norbert Fercher arbeitet bei der Lebenshilfe in Brixlegg
Schreiben ist eine seiner Leidenschaften