Michael Simoner leistet seit Juni seinen Zivildienst in der Lebenshilfe Lienz. „Ein Freund war im Wohnhaus Tristach und meinte, das ist besser als alles andere“, erklärt der gelernte IT-Techniker seine Entscheidung.

Die Unsicherheiten vom ersten Tag hat Michael Simoner schon lange überwunden. „Als die Bewohner mich alle umringten, musste ich mal tief schnaufen. Aber von da an war alles ganz locker!“ erinnert sich der junge Mann, der den Bewohnerinnen und Bewohner im Alltag unterstützt.

Wenn immer eine Person kochen, putzen, aufräumen, einkaufen will oder einen Arztbesuch machen muss, begleitet sie Simoner und achtet darauf, ihre Eigenständigkeit zu stärken. Die BewohnerInnen, schätzen die Unterhaltung mit dem jungen Mann und begleiten ihn gern bei Besorgungen oder beim Gang zum Müll. Auch seine Chefin Manuela Zankl schätzt die Unterstützung durch den Zivi. „Mir gefällt seine Offenheit für neue Erfahrungen und dass er unvoreingenommen auf die Personen zugeht.“

Menschen neue Horizonte eröffnen

Als er einmal einen zurückgezogenen Bewohner einlädt, eine Runde mit dem Tandem zu drehen, hat der so viel Spaß an dem Ausflug, dass sie bis nach Nikolsdorf radeln. „Menschen Zeit zu schenken, Rollstuhlfahrer einen Ausflug zur Konditorei am Draupark zu ermöglichen ist schon erfüllend“, berichte der Lienzer „Da weiß man schon, dass der Dienst einen Sinn hat!“

Viele seiner Freunde glauben, sie hätten nicht die Geduld umso was zu machen, erzählt er. Doch Michael Simoner ist überzeugt, vom Zivildienst selber zu profitieren: „Man sieht Menschen und die Welt sicher mit neuen Augen schätzt selber die kleinen Aufmerksamkeiten im Leben. Das ist sicher auch eine gute Vorbereitung aufs spätere Leben und Eltern-Sein“, erklärt der Zivi und grinst.

Es zahlt sich aus

Rund 100 junge Tiroler leisten jährlich den Wehr-Ersatzdienst bei der Lebenshilfe.tirol. Sie begleiten Menschen mit Behinderungen. So können diese selbst bestimmt Wohnen und am Arbeitsleben teilhaben.

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