Georg Willeit: Menschen mit Behinderungen besonders betroffen

„Die Klimakrise und ihre Folgen sind eine Realität mit vielen Gesichtern. Und sie sind eine Bedrohung für uns Menschen – ob mit und ohne Behinderungen, ob Frau, Mädchen, Bub oder Großvater. Menschen mit Behinderungen stehen vor denselben Fragestellungen, die uns alle fordern: Die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, Chancenungleichheit, Millionen vertriebener Menschen auf der Flucht oder die Klimakrise, um nur ein paar aufzuzählen. Davon sind wir alle betroffen“, unterstützt Georg Willeit, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, das kommende Woche startende Klimavolksbegehren.

Ja zu Menschenrechten, sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz – jetzt

„Auch wenn uns die Nachwirkungen der Corona-Krise alle noch beschäftigen, wollen wir die vermeintlich stilleren Herausforderungen nicht vergessen: Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und die Klimakrise. Jetzt nehmen Bund und Land viel Geld in die Hand, um die Wirtschaft zu stützen. Es liegt auf der Hand, diese Steuergelder so einzusetzen, dass sie auf mehreren Ebenen helfen. Auf keinen Fall dürfen sie Schaden anrichten. Das heißt, wenn investiert wird, dann in eine soziale und klimagerechte Zukunft, “ so Georg Willeit weiter. Gemeinsam mit anderen NGOs, Vertreter/innen der Wissenschaft, Vereinen und Kulturinitiativen unterstützt die Lebenshilfe u.a. die jüngste Initiative des Klimabündnisses #schauaufsklima.

Klimabündnispartner Lebenshilfe Tirol

Als Klimabündnispartner legt die Lebenshilfe Tirol diese Maßstäbe auch bei sich selbst an. Neben der Verankerung des Klimaschutz in der Identität Das sind Wir, setzt die Lebenshilfe u.a. auf green IT, nachhaltigen Einkauf, Energiesparen, Verwendung von Ökostrom. In den Bereich Mobilität fallen Radaktion und Unterstützung von Öffi-Tickets für Mitarbeiter/innen, die Umstellung des Fuhrpark, car sharing oder das Mobilitätstraining für Klient/innen. „Mit Bus oder Zug fahren macht in dreierlei Hinsicht Sinn – im Hinblick auf Inklusion, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit und auf den Klimaschutz. Die Forderung des Klimavolksbegehrens nach leistbaren Preisen und dichten Intervallen ist dabei für Menschen mit Behinderungen zentral“, verweist Georg Willeit darauf, dass wirtschaftlich, institutionell und sozial ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen von den negativen Folgen der Klimakrise stärker betroffen sind. Menschen mit Behinderungen etwa werden sowohl bei der Planung von Vorsorge-Maßnahmen praktisch übersehen als auch in Krisen- und Katastrophensituationen selbst.[1] Menschen mit Behinderungen etwa werden laut UNCHR 1 sowohl bei der Planung von Vorsorge-Maßnahmen praktisch übersehen als auch in Krisen- und Katastrophensituationen selbst.

 

1 UNHCR 2020, Analytical study on the promotion and protection oft he rights of persons with disabilities in the context of climate change, https://undocs.org/A/HRC/44/30