Lebenshilfe und argeSodit orten strukturelle Diskriminierung von Kindern mit Behinderungen aus der Ukraine

„Als Dachverband der Organisationen, die in Tirol Leistungen für Menschen mit Behinderungen anbieten, setzen wir uns für Rahmenbedingungen ein, die Teilhabe fördern. Nicht zuletzt deshalb haben wir vor der Landtagswahl einen entsprechenden Forderungskatalog an die zukünftige Landesregierung gerichtet“, erinnert Ludwig Plangger, der Obmann der argeSODiT. Er erinnert exemplarisch an eine der zentralen Forderungen: einen Schulterschluss aller Landtagsparteien für die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen.

„Das jüngste besorgniserregende Beispiel ist, wie ukrainische Kinder und Jugendliche mit Behinderungen diskriminiert werden“, kritisiert Ludwig Plangger. Ihnen stehe zwar die Grundversorgung aus den Mitteln des Bundes zu, Zugang zu den Leistungen des Tiroler Teilhabegesetzes hätten sie nicht. „Sie werden in erster Linie als Flüchtlinge gesehen – die in Tirol geltenden Qualitäts-Standards im Bereich Behindertenarbeit oder im Bereich Kinder- und Jugendhilfe treffen auf sie nicht zu“, so Ludwig Plangger weiter. Das habe fatale Folgen: „Die Grundversorgung mag für schutzsuchende Kinder und Jugendliche ohne Behinderungen ausreichend sein – für traumatisierte Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, die ihre Heimat kriegsbedingt verlassen mussten, reicht sie definitiv nicht. Vielmehr bräuchten sie dringend aus-reichend Therapien, Reha-Angebote für eine gut funktionierende Tages-struktur, Freizeitangebote und intensivere personelle Begleitung.

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