Lebenshilfe fordert Krisenstäbe und Expert/innenrunden mit Beteiligung von Menschen mit Behinderungen
„Beteiligung, Partizipation und Sicherstellen der Versorgung sind Grundprinzipien, die in Krisen für Menschen mit Behinderungen und ihre Vertretungsorganisationen gelten müssen. Das wird in der UN-BRK Artikel 11 sehr deutlich gesagt“, betont Georg Willeit, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol heute. Nachdem die erste Phase der Ausbreitung verlangsamt werden konnte, fordert die Lebenshilfe Tirol jetzt die Weichen für die nächsten Monate umsichtig zu stellen. Seine Forderung: Menschen mit Behinderungen bzw. Behindertenorganisationen in Krisenstäben und Expert/innenrunden einbinden.
Menschen mit Behinderungen sichtbar machen und hören
„Wie Menschen mit schweren intellektuellen Beeinträchtigungen im Krankenhaus versorgt werden können, muss zum Beispiel unbedingt mit Betroffenen bzw. mit Organisationen, die über diese Expertise verfügen, abgestimmt werden. Durch die scharfen Einschränkungen haben wir die Infektionen verlangsamt und Zeit gewonnen. Zeit, die wir jetzt nützen sollten, um in den kommenden Wochen und Monaten die Gesundheitsversorgung und Sicherheit für alle Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.
Darüber hinaus brauche es ein klareres Bekenntnis Einrichtungen der Behindertenhilfe vergleichbar mit Alter- und Pflegeheimen mit Schutzausrüstung gut auszustatten und prioritär zu behandeln. Das diene dem Schutz der gesamten Bevölkerung.
„Die Erfahrung aus bisherigen humanitären Krisen zeigt, dass Menschen mit Behinderungen übersehen werden. Diesen Fehler müssen wir vermeiden“, schließt Georg Willeit.