Mit einem Begleiter an seiner Seite wagt Max immer neue Abenteuer. Wenn Alexander Ebner den Buben von der Schule abholt, erwartet der Volksschüler seinen Freizeitassistenten schon ungeduldig. „Geh‘n ma heut‘ wieder ins Schwimmbad?“, ruft der Kleine dem Großen zu und rennt schon zum Auto. Nach einem Tag auf der Schulbank ist Max aufgedreht wie eine Spieluhr. Im Freibad läuft er zur Rutsche. Er kündigt laut ein Kunststück an, dreht sich beim Rutschen mehrfach um die eigene Achse oder nutzt die Welle, um kurz durch die Luft zu segeln.
Als der Bademeister den Sprungturm öffnet, ist Max bei den Ersten, die hinaufklettern. Der Achtjährige liebt es, sich mit Älteren zu messen und scheut sich nicht, als Jüngster vom Zehnmeterturm zu springen. „Schaut‘s her, ich spring“, ruft er den Badegästen zu, bevor er seinen Mut zusammennimmt und sich in die Tiefe stürzt. „Max sucht Publikum“, sagt sein Freizeitassistent. Es scheint, als wolle er allen beweisen, dass er mithalten kann.
Durchschnitt zu sein, ist ihm zu wenig.
Die Anerkennung durch andere treibt das kleine Bewegungstalent an. Wann immer Burschen waghalsige Abenteuer bestehen, fühlt Max sich angezogen. Wenn Burschen Motorrad fahren, klettern, mit dem Rad einen Salto schlagen oder sich kopfüber vom Sprungturm fallen lassen, schaut er fasziniert zu. Mutig hängt er sich dran, läuft den Älteren hinterher und versucht, es ihnen nachzumachen. Das ist auch der Grund, warum Max zu seinem Freizeitassistenten aufschaut und gut mit ihm auskommt. „Max is a sportlicher und feiner Bua“, erklärt der Assistent, der ihn zum Klettern, Radfahren und Springen begleitet.
„Die Freizeitassistenz ist für mich eine riesige Entlastung“, schätzt die alleinerziehende Mutter die Unterstützung. Sie kennt den Bewegungsdrang ihres Buben und ist froh, dass er auf dem Weg männliche Bezugspersonen hat, die er braucht und die er respektiert. Oft genug hat sie erlebt, dass Max mit weiblichen Pädagoginnen und Lehrkräften zusammenkrachte. Dass er in der Schule nicht ins engmaschige Schema passte. Dass er seinem Ärger freien Lauf ließ und sich als Siebenjähriger mit Leuten anlegte, die mehr als einen Kopf größer waren. Die Assistenten sorgen dafür, dass Max seinen Bewegungsdrang und seine Abenteuerlust ausleben kann. Damit entlasten sie seine Mutter, die viele Herausforderungen meistern muss. „Max muss sich austoben,“ sagt die Mutter. „Wenn er nach der Freizeitassistenz im Auto einschläft, weiß ich, dass es ihm gut geht!“
„Max hat sich gut entwickelt“
Mit den Jahren hat sich vieles beruhigt. Max kennt seine Stärken, hat regelmäßig Auslauf mit den „Kumpels“ der Freizeitbegleitung und bringt sich heute auch selber neue Sportarten bei: Bestärkt durch eine Freundin der Familie nahm er sogar an einem Mountainbike-Festival teil, wo er sein Rad-Idol aus der Nähe bewundern konnte. Zuvor studierte er die Videoaufnahmen großer Rad-Akrobaten und trainierte die Kunststücke im Skater Park.
„Max ist sehr clever – ein hochintelligenter Stratege“, bestätigt der Freizeitassistent. Er weiß, dass Lernen, Lesen und Rechnen für den Volksschüler große Herausforderungen sind. Aber er kennt auch das Geschick, mit dem Max mit Steinen, Ästen oder dem Akkuschrauber hantiert. „Max hat Ziele. Und wenn er sich was in den Kopf setzt, ist er hochmotiviert, lernwillig und auch bereit, Opfer zu bringen.“
Dass Max große Fortschritte gemacht hat, führt seine Mutter auch auf eine intensive Frühförderung zurück. Nach Komplikationen bei der Geburt war der Junge lange sehr auf die Mutter fixiert und begann erst mit vier Jahren zu sprechen. „Heute lässt er auch andere Menschen an sich ran und hat gelernt, anderen in die Augen zu schauen.“ Als seine Klasse letzten Sommer drei Tage auf einer Alm campierte, zögerte er anfänglich. Schließlich gefiel es ihm aber doch, sodass er sich heuer alleine auf eine Sportwoche wagt.
Älter und selbständiger
„Früher schrie Max, wenn ich nur kurz mit dem Müll vor die Tür ging. Heute fährt er alleine zum Skater Park und trifft dort seine Kollegen“, berichtet die Mutter. Und Max versteht es, auch ohne Worte mit den „coolen großen Jungs“ in Kontakt zu kommen. Mutig stellt er sich dazu, ahmt sie nach und lernt rasch, es ihnen gleichzutun. „So lange die Jungs keine Dummheiten machen, passt das auch“, meint sein Freizeitassistent.
Die Mutter jedenfalls ist froh, dass er sich beim Sporteln und Spielen jetzt besser in der Hand hat. Dass er jetzt auch aushält, im Spiel einmal zu verlieren. Sie sieht seinen großen Wissensdurst, den er auch ohne Lesen stillt: Mit Dokumentationen vom Weltraum oder Montageanleitungen auf Videos. „Max saugt alles auf wie ein Schwamm. Er ist neugierig und willig“, beschreibt die Mutter. Sie weiß, wie schwer es ihm fällt, stundenlang in der Schule zu sitzen und Dinge zu üben, die ihm nicht gelingen. Und sie freut sich, dass er heuer in eine Schule wechselt, in der Max sein kann, wie er ist. Am Schnuppertag war Max dort schon Schneeschuhwandern. Und es gefiel ihm.
„Max wird seinen Weg gehen“, ist die Mutter überzeugt. Bei der Berufsorientierung faszinierten ihn vor allem handwerkliche Berufe wie Maurer und Maler. „Das kennt er von seinem ältesten, erwachsenen Bruder. Und Max mag das. Er ist ein Buggler!“
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