Seit dem Kinder mit Behinderungen aus der Ukraine fliehen, unterstützt die Lebenshilfe die Ankömmlinge in Tirol. Dazu organisierte sie in Stift Fiecht in Vomp rasch eine erste Unterkunft für Menschen mit Behinderungen. Führungskräfte, Mitarbeiter/innen und Freiwillige legten Extraschichten ein um 112 (Waisen-)Kinder, Jugendlichen und Begleitpersonen einen angenehmen Empfang zu bieten. Gemeinsam tun sie seither alles, um den jungen Menschen ein echtes Ankommen zu ermöglichen.
Empowern heißt befähigen
Heute sind die wichtigsten Abläufe in dem großen Haus Routine. Jetzt geht es darum, Kinder und ihre Begleitpersonen zu empowern, also zu befähigen. Sie wollen in den Kindergarten gehen, die Schule besuchen, arbeiten, die Sprache lernen, Therapien fortführen. Dazu benötigen sie täglich Orientierung, Unterstützung, Rat, medizinische Hilfe und Übersetzungshilfe. Denn der Alltag von 100 junge Menschen fern ihrer Heimat ist mit und ohne Behinderungen kein leichter.
„Cool, wie sich hier alle einbringen“
Die Mitarbeiterinnen und Helfer/innen packen hochmotiviert an und berichten:
Ein Dreijähriger, der mit seiner Oma nach Tirol kam, hat das Bedürfnis, viel zu erzählen. Wir erkunden das Haus und er schaut in jeden Raum und jeden Kasten hinein. Dann lässt er sich auf ein Sofa fallen und erzählt mir auf Ukrainisch all seine Eindrücke. Ich verstehe nichts und antworte auf Deutsch, aber das stört ihn nicht.
Auch wenn Natalya in der Wiese sitzt, Gänseblümchen pflückt und wir eine Kette machen, verstehen wir uns ganz ohne Worte.
Beim Ausflug mit 30 Kindern kommt Ruslan auf mich zu und schenkt mir ein Armband in den ukrainischen Landesfarben. Am Weg nimmt Diana die kleine Kateryna bei der Hand, damit sie nicht davonrennt. Beim anschließenden Essen bückt sich die 12-jährige Yana, um eine der Kleinsten zu trösten und ihr zu erklären, warum hier andere Regeln gelten als daheim.
Ein Schüler vom Dorf zeigt der Gruppe Kinder einen Spielplatz in der Gegend. Der 11-jährige Mykhailo hat Schwierigkeiten beim Gehen. Igor kann nur einen Arm bewegen. Doch alle machen beim Ballspielen mit und werden von den anderen ins Spiel einbezogen.
Jede und jeder kann helfen
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