Lebenshilfe Tirol begrüßt Strategie gegen Kinderarmut

„Der Ausbau der frühkindlichen Bildung, der Ausbau der Kinderbetreuung und die bessere Inklusion von Kindern mit Behinderungen sind wichtige Signale, um die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Kinder zu verringern“, zeigt sich Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, erfreut über den gestrigen Beschluss des Nationalen Aktionsplans im Ministerrat.

Familien mit Kindern mit Behinderungen haben oft höhere Ausgaben bei geringerem Einkommen und sind nach wie vor massiv von Armut und Ausgrenzung bedroht. „Es gibt genügend Möglichkeiten, Barrieren und Diskriminierungen in der Schule, in der Berufsausbildung oder in der Freizeit entgegenzuwirken. Chancengleichheit bedeutet das Recht auf eine gerechte Verteilung von Zugangs- und Lebenschancen“, so Georg Willeit und empfiehlt beispielsweise den Ausbau inklusiver Beratungsstrukturen, die Ausweitung von Frühförderangeboten und die Schaffung einheitlicher Unterstützungsstrukturen in Kindergärten und Schulen, um die Inklusion von Kindern mit Behinderungen weiter voranzutreiben und drohender Kinderarmut entgegenzuwirken.

Gleichzeitig mahnt Georg Willeit: „Kinderarmut und Kinderrechte ernst zu nehmen heißt auch, sich für eine Existenzsicherung und eine grundlegende Reform der Sozialhilfe einzusetzen. Rund 30 Prozent der Kinder von Alleinerziehenden müssen gänzlich ohne Unterhaltszahlungen oder ähnliche Leistungen auskommen. Der Reformprozess liegt brach, während 60.000 Kinder unter gekürzter Sozialhilfe leiden. Eine neue Mindestsicherung ist notwendig, um Existenz, Chancen und Teilhabe für Kinder zu sichern“.

Mit dem beschlossenen Nationalen Aktionsplan soll bis 2030 soll die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Kinder und Jugendlichen in Österreich auf 11 Prozent halbiert werden.

Die Lebenshilfe Tirol wurde vor 60 Jahren als Menschen- und Bürgerrechtsorganisation gegründet und begleitet derzeit rund 1000 Menschen mit Behinderung beim Arbeiten, Wohnen und in der Freizeit. Zusätzlich rund 600 Kinder und Familien im Rahmen der Frühförderung (0-6 Jahre) und Freizeitassistenz (0-18 Jahre).

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