Mit basaler Kommunikation Vertrauen gewinnen

Es sind Kopfbewegungen, Gesten oder Laute, mit denen sich ein Mann mitteilt. Man spürt, er fühlt sich verstanden. Einige Berührungen lässt er zu, andere lehnt er klar und deutlich ab. Anders gesagt: Man sieht, hier gehen zwei Menschen respektvoll miteinander um. Das war nicht immer so.

Von klein auf lebt der Mann mit einer Behinderung. Dazu kommt, dass er schlecht hört und ein eingeschränktes Sehfeld hat. Mit knapp 50 Jahren zieht er in ein Wohnhaus im Nachbarort seiner Heimatgemeinde. Wenn einer seiner Mitbewohner von hinten kommt, dann schreckt er auf. Wenn ihn jemand berührt, zuckt er voller Angst zusammen.

Basale Kommunikation

Eine Assistentin nimmt sich über Wochen und Monate Zeit. Viel Zeit. Regelmäßig. So kann sie sich ihm ganz widmen. Er beginnt zu vertrauen, sich aufgehoben und geborgen zu fühlen. Seine abwehrenden Reaktionen lassen nach und er lässt vorsichtige Berührungen seiner Hände und des Gesichts zu. Irgendwann macht er bei Entspannungsübungen mit – und das erste Mal in seinem Leben lösen sich seine muskulären Verkrampfungen.

Basale Kommunikation ermöglicht durch Berührungen der Haut, mit Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in Beziehung zu treten. Man beobachtet die Bewegungen, Lautäußerungen, Gestik, Mimik oder den Atemrhythmus seines Gegenübers aufmerksam, reagiert darauf und schafft so auf lange Sicht eine Atmosphäre des Vertrauens.