Wie der Sprung in den Arbeitmarkt gelingt

„Wenn wir mit Betrieben ins Gespräch kommen, dann entstehen oft völlig neue Lösungen. Wie man Aufgaben bündelt oder Abläufe so vereinfacht, dass sie den Betrieb entlasten und für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlässlich zu erledigen sind – etwa im Handel eine Anstellung, bei der man nicht kassieren muss“, berichtete Dietmar Lindebner (Projektleiter der Job.Chance.Tirol), gestern Abend im Rahmen der 20-Jahr-Feier. Das Angebot der Lebenshilfe Tirol, das vom Sozialministeriumsservice gefördert wird, unterstützt Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 1600 Praktika, Probezeiten bzw. Beschäftigungsverhältnisse an 1225 Unternehmensstandorten und 603 erfolgreiche Vermittlungen hat das Team der Job.Chance.Tirol bis dato begleitet.

„An erster Stelle steht, dass die vereinbarten Tätigkeiten verlässlich erledigt werden und die sozialen Kompetenzen wie Pünktlichkeit und Höflichkeit passen“, legen Dietmar Lindebner und sein Team ihren Fokus auf realistische Anforderungen.  Neben klar vereinbarten Rahmenbedingungen beraten sie Unternehmen im Hinblick auf Förderungen bzw. die TeilnehmerInnen bezüglich Transferleistungen, da die meisten teilzeitbeschäftigt sind.

Arbeitslosigkeit verdoppelt

Im Jahresdurchschnitt 2016 waren etwa 72.262 Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen bzw. Behinderung arbeitslos gemeldet – doppelt so viele wie 10 Jahre zuvor. Auch die Erwerbsquote ist mit 20 % Differenz deutlich niedriger. Rund 80 % der Unternehmen erfüllen die gesetzliche Einstellungspflicht nicht. „Diese Unternehmen gilt es als Partner zu gewinnen um Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. Sie sind nicht das Problem, sondern die Lösung der hohen Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung“, so Dietmar Lindebner.

Ja zu Fokus auf Fähigkeiten & Ressourcen

EU-Jugendbotschafter und Mitbegründer der Berufsorientierungsplattform whatchado.com, Ali Mahlodji, sprach sich deshalb gestern für eine neue Dialogkultur aus: „Jeder weiß etwas, was der andere nicht weiß. Dieses Wissen zu verknüpfen bringt unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft nach vorne. Mit einer Ellbogenkultur werden wir die Herausforderungen nicht lösen“, lädt der Unternehmer vor allem junge Menschen ein, Denkmuster radikal zu hinterfragen. Abschließend betonte Georg Willeit, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, das Positive für alle Beteiligte: „Einerseits ermöglicht Arbeit jedem Menschen sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, sich zu verwirklichen, sich zu versorgen. Andererseits berichten die Firmen durchwegs von der unwahrscheinlich starken Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich machen sie die Erfahrung, dass sich das Miteinander im Betrieb generell verbessert, weil Tempo und Kommunikation rücksichtsvoller gestaltet werden.“

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Tirol TV Beitrag mit Mahlodji  (ging auf Sendung)
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Interview Mahlodji
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Tirol TV Beitrag Präsentation lang  (Veranstaltung)
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