Wo liegt der Archipel der Ideen und was passiert auf Prototypien?
Beim InnoHub der Lebenshilfe gehen Menschen auf Entdeckungsreise, entwickeln Ideen und stellen dabei mitunter die Organisation und sich selbst auf den Kopf.
Bääähhm – und die Funken fliegen
Die Stimmung beim Workshop ist gut. Heute stehen nicht, wie sonst immer, Menschen mit Behinderungen im Themenfocus, sondern die MitarbeiterInnen. Ideen werden gesammelt, wechselseitig gewichtet, geschärft und wieder verworfen, um sogleich Neue entstehen zu lassen. Es knistert und Ideenfunken glühen. Mittels Denkwerkstätten, Workshops, Visionen und mutigen Ideen bringen sich Menschen mit Behinderungen, MitarbeiterInnen und Externe regelmäßig ins InnoHub Netzwerk ein. Das alles mit einem klaren Ziel. Zur Vielfalt in der Gesellschaft beizutragen und erst dann aufzuhören, wenn die Teilhabe aller Menschen selbstverständlich ist.
„Ich bin ganz begeistert von den Methoden, die beim InnoHub zum Einsatz kommen und wie innerhalb kürzester Zeit gute Ideen entstehen“, zeigt sich eine langjährige Einrichtungsleiterin vom letzten Inno-Workshop beeindruckt. Aber nur mit der Sammlung von Ideen gibt man sich bei diesen Austauschtreffen nicht zufrieden. Dafür sind die Ideenhüter Isabella Natter-Spets (FUNKA) und Florian Oberforcher (Inszemo) sowie TesterInnen verantwortlich, die extra eingeladen werden, um Ideen gleich auf ihre Machbarkeit zu testen und ihre Anregungen aufzunehmen und weiterzuverarbeiten. TesterInnen sind mal KlientInnen, mal MitarbeiterInnen – je nach Themenschwerpunkt. Eine Idee, die bei einem InnoHub entwickelt wurde und ab 25. November an 10 Standorten getestet wird, ist eine Toolbox für Menschen mit Behinderung. Sie besteht aus einer Sammlung von nützlichen Unterlagen und Tipps, wie man Unterstützte Kommunikation im Alltag einsetzen kann. Die Tools reichen von einer Kletttafel mit Piktogrammen über Flipbücher bis hin zum Anybook Stift, einem Sprachausgabegerät in Stiftform.
Zukunft nicht dem Zufall überlassen.
„Es ist voll interessant, mit welchen Themen sich die Lebenshilfe gerade beschäftigt“, so ein Assistent, der normalerweise Menschen im Alltag begleitet. „Hier begegnen sich Menschen auf Augenhöhe und es macht richtig Spaß, dabei zu sein“.
Spaß gehört natürlich zu jedem Workshop des InnoHub dazu. Noch wichtiger ist jedoch, die Zukunft der Lebenshilfe nicht dem Zufall zu überlassen, sondern selbst in die Hand zu nehmen. „Beim InnoHub setzen wir seit Beginn auf Beteiligung und Mitsprache und wollen so viele MitarbeiterInnen und Menschen mit Behinderungen ins Boot holen wie möglich“, so Tabea Ebel, die den InnoHub initiiert hat und sich gerne am Motto von Thomas Alva Edison orientiert: „Man muss Ideen die Chance geben, sich zu verwirklichen“. Und Bääähhm.
Bei den InnoHub Workshops fliegen die kreativen Funken und sprühen die Ideen.