Zwei Männer genießen ihre Selbständigkeit
„Jetzt sperre ich meine Wohnung auf und genieße die Ruhe, wenn ich abends heimkomme“. Das sagt Daniel Wencl. Lange wünschte er sich, in einer eigenen Wohnung zu leben. Ganze zwei Jahre dauerte es, bis er und sein jetziger Wohnungskollege etwas Leistbares gefunden hatten. Eine schier endlose Zeit, wie ihm vorkam. Heute erledigt jeder der beiden im Haushalt das, was er kann und am liebsten tut: So sortiert Werner Partoll die Wäsche, wählt das entsprechende Waschprogramm und hängt anschließend alles zum Trocknen auf. Daniel Wencl plant die Wocheneinkäufe des Duos.
Einkaufszettel & Nachbarschaft
Anfangs waren die Assistentinnen und Assistenten ihres ehemaligen Wohnhauses täglich vor Ort. „So lange wir beim Einkaufen mitgegangen sind, haben die beiden einfach eingekauft, ohne darauf zu achten, ob sie es brauchen oder was es kostet“, erinnert sich Burkhard Schneider von der Lebenshilfe. Seit die beiden alleine ins Geschäft gehen, halten sie sich an ihren Einkaufszettel und kaufen ein, was sie wirklich brauchen.
„Um Kontakte in der Nachbarschaft zu knüpfen, brauchen Daniel und Werner noch unsere Begleitung“, so Burkhard Schneider, „aber sie haben es schon drauf – letzte Woche etwa hat Daniel die Kassierin des Supermarkts zum Kaffee eingeladen.“
Anfängliche Bedenken
„Ich hatte anfangs Bedenken, wenn nachts niemand vor Ort ist“, gesteht die Erwachsenenvertreterin von Daniel Wencl. „Aber meine Sorge war völlig unbegründet!“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe begleiten Daniel Wencl und Werner Partoll mobil. Konkret kommen sie abends und am Wochenende vorbei. Eine wichtige Unterstützung war die gemeinsame Wohnungssuche und dass ihnen bei der Einrichtung finanziell unter die Arme gegriffen wurde – dank vieler Spenden an die Lebenshilfe.